Wir sind ein Purpose-Unternehmen
Und damit der erste und bisher einzige deutsche Energieversorger in Verantwortungseigentum
Am 17. September 2021 wurde die Fair Trade Power in eine Gesellschaft in Verantwortungseigentum umgewandelt. Fair Trade Power ist damit als 50. Unternehmen der deutschen Purpose Economy beigetreten.
Was bedeutet das rechtlich?
Die Rechtsform des Unternehmens hat sich nicht geändert, wir sind weiterhin eine GmbH. Allerdings haben wir unsere Satzung und die Gesellschafterstruktur geändert. Unsere Satzung enthält nun die Verpflichtung, dass wir ausschließlich erneuerbare oder nachhaltige Produkte anbieten und keine Unternehmensbereiche gegenfinanzieren, die dem Geschäftszweck widersprechen. Im Gegensatz zu vielen anderen „Ökostrom- und Biogas“-Anbietern fließen keine Erlöse in die Bestandssicherung alter und umweltzerstörender Technologien oder Geschäftsmodelle.
Im Gegenteil: Fair Trade Power garantiert, dass alle erwirtschafteten Gewinne in das Wachstum des Unternehmens zurückfließen und/oder zur Förderung erneuerbarer und/oder sozialer Projekte verwendet werden.
Investoren (Banken oder andere Geldgeber) erhalten eine festgelegte Rendite, aber keine operative Kontrolle oder Spekulationsgewinne. Der Purpose Trust wurde mit Veto-Anteilen ausgestattet, um negative Änderungen des Unternehmenszwecks oder einen Verkauf des Unternehmens Fair Trade Power zu verhindern.
Ulf Helber, Coralie Spitzner, Christian Spitzner und Jakob Willeke
Was bedeutet das für Sie?
Die Gewissheit, dass Fair Trade Power ein Purpose-Unternehmen ist, gibt Ihnen die Sicherheit, dass:
- Wir immer ein Unternehmen sein werden, das ausschließlich Produkte aus erneuerbaren Energien anbietet – keine Kohle, keine Atomkraft, keine zusätzliche CO2-Belastung der Umwelt.
- Wir immer selbstbestimmt sein werden. Geldgeber, die mit unserem Ziel übereinstimmen und uns finanzieren, erhalten eine festgelegte Rendite für ihr Investment, aber keinen Zugang zu unserer Unternehmensidentität.
- Wir unabhängig bleiben – unsere Firma kann nicht von externen Unternehmen übernommen werden.
Und das bedeutet: Wenn Sie echte erneuerbare Energie wollen, die den Energiemix in Deutschland verändert, dann können Sie mit Fair Trade Power garantiert etwas bewegen – als Kunde und Kundin, als Mitarbeiter*in und als Teil der Bewegung, in der wir tätig sind.
Warum ist das wichtig?
Die Deregulierung des Stromeinzelhandels sollte zu einer besseren Auswahl und besseren Preisen für die Verbraucher führen. Stattdessen bedienen, wie die Bundesnetzagentur in ihrem Jahresbericht berichtet, 6 % der Versorger rund 70 % der Kunden, was zeigt, dass der Mangel an Wettbewerb in der Branche immer noch ein Problem ist:
„Im Monitoring wurden rund 51,0 Mio. Marktlokationen von Letztverbrauchern erfasst. Wie Abbildung 107 zeigt, beliefern von 1.387 Lieferanten rund 84 Prozent weniger als 30.000 Marktlokationen. Insgesamt finden sich in dieser Kategorie knapp 8,2 Mio. Marktlokationen (ca. 16 Prozent aller Marktlokationen). Von allen Lieferanten beliefern rund sechs Prozent jeweils über 100.000 Marktlokationen. Diese sechs Prozent belieferten absolut betrachtet rund 35,9 Mio. Marktlokationen und somit wie im Vorjahr rund 70 Prozent aller Kunden. Die 86 großen Lieferanten beliefern also die meisten Marktlokationen in Deutschland. Demnach sind auf Lieferantenseite weiterhin mehrheitlich Unternehmen aktiv, deren Kundenstamm sich aus einer verhältnismäßig geringen Anzahl von Marktlokationen zusammensetzt. Eine große Anzahl von Lieferanten ist deshalb nicht automatisch mit einem hohen Wettbewerbsgrad gleichzusetzen.“
Angesichts der Vielzahl von Markennamen und der Ausgliederung von Vermögenswerten in "neue" töchterliche Unternehmen ist es für einen Kunden fast unmöglich, genau zu wissen, von wem er seine Energie bezieht und ob die Aktivitäten dieses Unternehmens mit den Bedürfnissen des Kunden übereinstimmen.
Es gab auch Übernahmen von Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien durch globale Konzerne, die Kohle- und Atomkraftwerke in ihrer Lieferkette haben, mit dem Ziel, ihr Image zu verbessern:
„Erst letztes Jahr ist Shell bei der sonnen GmbH als Investor eingestiegen, jetzt übernimmt der Mineralölkonzern den bayrischen Stromspeicherspezialisten komplett. sonnen (vorm. Sonnenbatterie GmbH) wird damit eine hundertprozentige Tochter von Shell. Der Kaufpreis ist unbekannt.“
Quelle: Energyload
Global Warming of 1,5C, Summary for Policy Makers, Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), 2018, D1
“Estimates of the global emissions outcome of current nationally stated mitigation ambitions as submitted under the Paris Agreement would lead to global green house gas emissions in 2030 (medium confidence). Pathways reflecting these ambitions would not limit global warming to 1.5°C, even if supplemented by very challeng ingincreases in the scale and ambition of emissions reductions after 2030 (high confidence). Avoiding overshoot and reliance on future large-scale deployment of carbon dioxide removal (CDR) can only be achieved if global CO2 emissions start to decline well before 2030 (high confidence)”
Quelle: IPCC
Wenn die existierenden Marktteilnehmer nichts tun, wie kann ich tun, was getan werden muss?
“Demand-driven disruptive innovations that emerge as the product of political and social changes across multiple scales can be transformative… Such innovations would lead to simultaneous, profound changes in behaviour, economies and societies..” (1).
Fair Trade Power ist zweckorientiert, unabhängig und marktorientiert. Wir geben den Menschen das Werkzeug, um das Energiesystem in ein System zu verwandeln, das für Mensch, Planet und Umwelt langfristig geeignet ist.
Fair Trade Power ermöglicht es jedem Einzelnen und jedem Unternehmen, die Energiewende aktiv voranzubringen. Ausgehend vom Energiemix der Industrie im Jahr 2019, bei dem jede erzeugte Kilowattstunde Strom 352 Gramm CO2 erzeugt, würden allein in Deutschland 266 Terrawatt x 352 g = 93,6 Millionen Tonnen CO2 vermieden, wenn alle Haushalts- und Geschäftskunden echte erneuerbare Energie nutzen würden. Mit der Elektrifizierung des Verkehrssektors wird dies noch zunehmen.
(1) IPCC, Global Warming of 1.5°C. An IPCC Special Report on the impacts of global warming of 1.5°C
above pre-industrial levels and related global greenhouse gas emission pathways, in the context of strengthening the
global response to the threat of climate change, sustainable development, and efforts to eradicate poverty, 2018, 4.2.2.3